Dr. Gregor Gysi wirkte seit 1989 maßgeblich an der Umgestaltung der SED zur PDS mit. Wie kaum ein anderer Politiker prägte er die vergangenen Jahre deutscher Einheit.
1970 schließt Gregor Gysi (*1948) sein Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin ab und wird 1971 als Rechtsanwalt zugelassen. In der DDR vertritt er unter anderem Systemkritiker, kirchliche Gruppen und Ausreisewillige. 1976 promoviert er an der
Humboldt-Universität. Im November 1989 arbeitet Gysi an der Vorlage eines Gegenentwurfs zum Reisegesetzentwurf der DDR-Regierung mit. Kurz darauf erwirkt er die Genehmigung zur Großdemonstration am 4. November in Berlin, bei der er auch als Redner auftritt und ein neues Wahlrecht sowie ein Verfassungsgericht fordert.
Von 1989 bis 1993 ist Gysi Vorsitzender der SED/PDS und wirkt danach zunächst als stellvertretender Parteivorsitzender, dann als Mitglied im Parteivorstand. 1997 scheidet er aus dem Parteivorstand aus und am 1. Februar 2002 wird er Wirtschaftssenator in Berlin. Gregor Gysi gilt als zentraler Kopf seiner Partei und ist von 2016 bis 2019 auch Vorsitzender der Europäischen Linken. Über Parteigrenzen hinweg ist Gregor Gysi außerordentlich beliebt.